Rund um die Ost- und Südmauern von Haus Bürgel erstreckt sich seit 2006 der archäologische Außenpfad, dessen Pflasterung die Position mehrerer Türme, eines Tores und des einstigen Kastellbades hervorhebt. An zahlreichen Stationen wird die römische Militärfestung erläutert, zusätzliche Beschriftungen kennzeichnen römische und mittelalterliche Befunde.
Neben den Mauergrundrissen ist auch die Lage des römischen Friedhofs, von dem zahlreiche der Exponate stammen, im Gelände durch Platten gekennzeichnet. Außerdem sind die Grundrisse einer Getreidedarre mit Natursteinpflaster markiert. Darin wurden Getreide und andere Feldfrüchte getrocknet, um sie besser haltbar zu machen.
Hinweis zur Barrierefreiheit: Der Außenpfad ist stufenlos erreichbar und besteht aus grobem Natursteinpflaster.
An der Südseite der alten Kastellmauern hat die Biologische Station Hochbeete angelegt, in denen Gemüse- und Kräuterpflanzen wachsen, mit denen die Germanen, Römer und spätere Epochen ihre Speisen kochten und würzten. Der Nutzgarten dokumentiert die wechselnden Speise- und Ernährungsgewohnheiten über die 2000-jährige Geschichte von Haus Bürgel hinweg. Erfahren Sie spannende Details über die Essgewohnheiten der Römer auf einer Themenführung durch den Nutzgarten mit der Biologischen Station.
Im Innenhof von Haus Bürgel steht seit 2014 ein nach antiken Vorbildern errichteter Backofen. Es ist anzunehmen, dass in dem Kastell zwei solcher oder ähnlicher Backöfen standen, denn üblicherweise verfügte jede Centurie der Römischen Legion über einen eigenen Backofen.
Öffentliche Vorführungen finden mehrfach im Jahr im Rahmen verschiedener Veranstaltungen statt. Backen wie die Römer ist zudem ein beliebter Workshop, der sowohl für Kinder- als auch für Erwachsenengruppen angeboten wird.
Ein besonders wertvolles Relikt liegt im Innenhof von Haus Bürgel im Boden: Die Fundamente der ehemaligen Maternuskapelle.
Zu den Ursprüngen der Kapelle gibt es viele offene Fragen, die sich aus den spärlichen schriftlichen und bildlichen Quellen nicht beantworten lassen.
Lange Zeit war die Maternuskapelle in Bürgel Pfarrkirche von Zons, auch nachdem der Rhein mit seiner Verlagerung im Jahre 1374 die beiden Orte voneinander trennte. Selbst als 1593 die Zonser Kapelle St. Martinus zur Pfarrkirche erhoben wurde, behielt sie einen Ehrenvorrang als „Mutterkirche“. Erst 1843 wurde die Pfarrei Bürgel urkundlich aufgelöst. Danach war die Maternuskapelle dem Verfall preisgegeben, ihre Ruine wurde um 1916 abgebrochen.
Hundert Jahre lang schlummerten ihre Fundamente unter der Erde, bis sie 2014 archäologisch erforscht wurden. Neben einem fast lückenlos erhaltenen Kapellengrundriss fanden die Archäologen die Fundamente des Altars und eines Taufbeckens sowie einen römischen Weihestein. Seit 2016 ist der Grundriss der Kapelle durch Pflasterungen im Innenhof markiert.
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